Drei Minuten für ein Outfit
Zugegeben, die Arbeitswelt fordert. Eine Neuerung jagt die andere, interessante Aufgaben bleiben rar, bezahlte Jobs hart umkämpft. Aber ob das hier das geeignete Equipment ist? Frisch, jung, dynamisch mag es wirken. Mit Markenartikel, im Retro-Look. Aber gleich kopflos, mit der Knarre in der Hand, offensichtlich aggressiv?
JB-Design empfiehlt, vor das Redepult zu treten, cool, mit hohlem Kreuz. Der Stones-Sticker streckt die Zunge heraus, die Haarsträhnen wirken ausgefranst, die Armringe wahllos zusammengestellt. Nieten auf Gurt und Lederband, am rechten Oberarm ein Tatoo angedeutet. Wie wohl die Schuhe aussehen?
Business-like?
In den USA würde eine Frau in diesem Aufzug nicht mal zur Réception vorgelassen. In bauchfreiem Top, ohne Strümpfe, mit derart üppigen Accessoires (von der Waffe ganz zu schweigen). Und in Europa wahrscheinlich zur nächsten Trendbar geleitet -> auf keinen Fall jedoch in die Kongressräume.
Dresscodes
Wobei: Leicht scheint es wirklich nicht! Zur korrekten Kleidung eines Mannes gehören – laut Verdikt der Benimmfetischisten – Halbschuhe, Anzug, Krawatte. Etwas lockerer sehen es diejenigen, welche auch mal ein T-Shirt tragen (oder das Hemd über der Bermudas).
Ja, das gehe schon, heisst es dann. Wenn die Situation Légèrté erlaubt, das Oberteil nicht zu weit/zu lang, evtl. sportlich geschnitten ist. Der Körper sollte durchtrainiert, der Geschmack trendsicher sein. Wer eine dieser Bedingungen nicht erfüllt, steckt sich das Hemd weiterhin in die Hose ?